Diagnoseschlüssel
Was ist ein Diagnoseschlüssel?
Der Diagnoseschlüssel ist ein „Werkzeug“ für Ärzte, Namen und genaue Diagnose einer Krankheit oder eines Krankheitsbildes in Kurzform zu beschreiben. Der Diagnoseschlüssel kann von Ärzten zur Verdeutlichung von Medikationen einsetzen (etwa bei Arzneimittelbestellungen im Rahmen einer stationären Behandlung) oder als Indikator für abgerechnete Honorare gegenüber der Krankenversicherung.
In den meisten Fällen wird der Diagnoseschlüssel zur Abrechnung eingesetzt. Er gilt im internationalen Zusammenhang und wird auf Grundlage der Anerkennung durch die Weltgesundheitsorganisation WHO erstellt. Das internationale System zur Abbildung des Diagnoseschlüssels wird mit ICD-10 bezeichnet.
Der Diagnoseschlüssel soll neben Abrechnungs- und Zuordnungsdetails vor allem auch die Häufigkeit bestimmter Krankheitsbilder oder Krankheiten erkennbar machen. Er kann elektronisch erfasst werden und in diesem Zusammenhang auch zur globalen Bewertung nicht-individueller Krankheitsausbreitung beitragen. Der internationale Standard sorgt dabei auch für Sicherheit, wenn die Erkrankung im Ausland diagnostiziert wird und die Behandlung an den heimischen Arzt abgegeben werden soll. Er kann so klarer erkennen, wie die gesundheitliche Situation des Patienten von den ausländischen Kollegen eingeschätzt worden ist.
Ärzte sind zur Angabe des Diagnoseschlüssels nach gesetzlichen Regelungen im Sozialgesetzbuch V verpflichtet. So findet sich dieser Schlüssel nicht nur in den Arztbriefen und auf Abrechnungsbögen. Im Allgemeinen wird dem Patienten jedoch die Diagnose in klarer Form benannt, denn der Diagnoseschlüssel ist ein fachspezifisches Kommunikationsmittel und ohne Weiteres nicht zu verstehen.
Was sagt der Diagnoseschlüssel aus?
Der Diagnoseschlüssel benennt eine konkrete Erkrankung oder ein Krankheitsbild. Je nachdem, ob es sich um einfache oder komplexe Krankheiten handelt, kann eine Behandlung auch unter Angabe mehrere Diagnoseschlüssel erfolgen, die jeweils eigene Krankheitsbilder beschreiben.
Er codiert in Kurzform:
- Art der Erkrankung
- typische oder zu behandelnde Symptome
- lateinische oder anderssprachige Bezeichnung der Krankheit oder des Symptoms
Neben der diagnostischen Bedeutung wird der Diagnoseschlüssel auch als Mittel der internen Kommunikation unter Ärzten verwendet. Dabei werden häufig Zusätze angefügt. So kann unter Angabe des Diagnoseschlüssels auch eine Krankheit bzw. eine bestimmte Diagnose als „ausgeschlossen“ mitgeteilt werden, um dem zukünftig behandelnden Arzt Zeit und Aufwand zur erneute Abklärung zu sparen. Auch Verdachts-Diagnosen und unsichere Diagnosen können so mitgeteilt werden.
Der Vorteil des Diagnoseschlüssels ist die jeweils eindeutige Beschreibung einer Diagnose bzw. eines Krankheitsbildes, sodass Missverständnisse im Kommunikationsablauf reduziert werden können.
Welche Bedeutung hat der Diagnoseschlüssel in der Abrechnung der privaten Krankenversicherung?
In der Abrechnung mit der privaten Krankenversicherung wird der Diagnoseschlüssel häufig in Verbindung mit der Leistungsabrechnung nach der Gebührenordnung für Ärzte genutzt.