Karzinogene
Bei einem Karzinogen handelt es sich um eine Substanz oder eine Strahlung, die Krebs hervorrufen kann. Die Liste der bekannten Karzinogene ist recht umfangreich. Der konkrete Gefährdungsgrad kann sehr unterschiedlich ausfallen. Zudem führt in den wenigsten Fällen ein einziger Kontakt zu einer Krebserkrankung, sondern eher eine dauerhafte Belastung. Selbst dann fällt das Erkrankungsrisiko von Mensch zu Mensch anders aus. Das Karzinogen kann also Krebs hervorrufen, muss es aber nicht. Die Gründe für diese unterschiedliche Risikoverteilung sind heutzutage noch nicht ausreichend erforscht.
Die Wissenschaftler unterscheiden vier verschiedene Arten von Karzinogenen:
- chemische Karzinogene
- physikalische Karzinogene
- kanzerogene Viren
- natürliche Karzinogene
Chemische Karzinogene
Viele chemische Karzinogene spielen bei Berufskrankheiten eine Rolle. In diesem Fall konnten Studien belegen, dass bei einem nahezu täglichen Kontakt mit der Substanz das Krebsrisiko signifikant steigt. Diese Stoffe gelangen in der Regel durch Einatmen in den menschlichen Organismus. Zu den bekannteren Karzinogenen dieser Gruppe zählen:
- Benzol
- Vinylchlorid
- polychloriertes Biphenyl
- Senfgas
- Asbest
- Arsen
- Chrom
- Nickel
- Blei
- Kobalt
- Quecksilber
- Eisen
- Aluminium
- Titan
- Silber
- Nitrosamine
Physikalische Karzinogene
Unter physikalischen Karzinogenen versteht man Strahlung aller Art, die Krebs hervorrufen kann. Besonders gefährlich ist hochenergetische Strahlung, wie sie etwa bei Radioaktivität freigesetzt wird. Als Toleranzgrenze gelten etwa 4 Elektronenvolt. Normales sichtbares Licht ist deshalb gesundheitlich unbedenklich, da dessen elektromagnetische Energie weit darunter liegt. Allerdings kann UV-C-Strahlung die Schwelle überschreiten. Folgende Strahlen sind bekanntermaßen karzinogen:
- UV-Strahlung
- Röntgenstrahlen
- Gammastrahlen
Karzinogene Viren
Auch einige Viren können nachweislich eine Krebserkrankung auslösen. So weiß man, dass Papillomaviren im Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs stehen können. Aus Afrika und Neuguinea sind zahlreiche Fälle belegt, in denen das Epstein-Barr-Virus das Burkittlymphom hervorgerufen hat.
Natürliche Karzinogene
Karzinogene kommen darüber hinaus auch in natürlichen Substanzen vor. Das bekannteste Beispiel dürfte Tabak sein, dessen Verbrennungsprodukte einen offensichtlichen Einfluss auf das Krebsrisiko haben.
Aber auch bestimmte Schimmelpilzarten bilden gefährliche Gifte wie beispielsweise das Aflatoxin B1, das zu den potenziell wirksamsten Karzinogenen überhaupt zählt. Der entsprechende Schimmelpilz Aspergillus flavus befällt vorzugsweise Samenkörner, die viel Stärke oder Fett enthalten. Dazu zählen zum Beispiel Mais, Getreide, Nüsse oder Pistazien. Auch verschimmeltes Brot enthält karzinogene Verbindungen.