Anpassungsversicherung – dynamische Beiträge und Leistungen
Anpassungsversicherung in der PKV: Bedeutung und Begriff
Eine Anpassungsversicherung bezeichnet in der PKV einen Versicherungsvertrag, der von vornherein regelmäßig steigende Beiträge vorsieht. Alternative Bezeichnungen sind „dynamische Versicherung“ oder „Beitragsdynamik“. Kunde und Versicherungsunternehmen legen gegenseitig fest, wie und mit welchem Zuwachs an Leistungen die Beiträge für die PKV in der Anpassungsversicherung geregelt werden.
Gilt der aktuelle Versicherungsvertrag als Anpassungsversicherung, kann der automatischen Anpassung widersprochen werden. In der Regel wird der Widerspruch vom Versicherungsunternehmen ein- bis zweimal akzeptiert, bevor die Kunde sein Anrecht auf automatische Anpassung verliert.
Mit der Anpassung der Beiträge geht in der Regel auch eine Leistungsanpassung einher. Dem Kunden stehen nach und nach mehr Versicherungsleistungen oder höhere Deckungsgrenzen zur Verfügung. Auch eine Wirkung auf die Anfüllung der Altersrückstellungen kann im Rahmen der Anpassungsversicherung geprüft werden.
Vorteil der dynamischen Anpassung ist der Verzicht des Versicherungsunternehmens auf eine erneute Gesundheitsprüfung für den angepassten Vertrag. Widerspricht der Kunde der dynamischen Anpassung, werden in der Regel bei folgenden Beitragserhöhungen alle zwischenzeitlichen Erkrankungen in die Kalkulation des Umfangs der Beitragserhöhung einbezogen.
Die Anpassungsversicherung kann vor diesem Hintergrund ein Instrument der Kostenkontrolle in der PKV sein.
Unterschied zur Beitragserhöhung
Die Anpassungsversicherung steigert ihre Einnahmen stetig wachsend und stellte im Gegenzug Leistungsverbesserungen bereit. Sie richtet sich damit nach dem individuellen Vertrag des Kunden, dem Alter und erste Vorerkrankungen zugrunde liegen.
Die in der privaten Krankenversicherung übliche Beitragserhöhung bezieht sich jedoch neben der individuellen Krankheitsgeschichte vor allem auf die Kostenentwicklung in einem Tarif. Demografische Merkmale auf der einen Seite, aber auch gesteigerte Kosten im Gesundheitswesen allgemein beeinflussen diese Faktoren.
Die Beitragserhöhung erfolgt zudem vor gesetzlichem Hintergrund. Ein Versicherungsunternehmen muss seine Beiträge erhöhen, wenn die Kosten eines Tarifs nicht mehr gedeckt werden.
Nachteil im Vergleich zur Anpassungsversicherung: Die Steigerungen sind nicht planbar und können nicht verlässlich in eine Budgetplanung integriert werden. Verzichtet ein Kunde auf die Beitragsdynamik, wird die Beitragssteigerung auf die sonstigen Faktoren bezogen. Das bedeutet auch, dass seine weiteren Vorerkrankungen mit einbezogen werden.
Er erhält jedoch keine zusätzlichen Leistungen.
Neuverträge oder dynamische Verträge: Anpassung der Leistungen in der privaten Krankenversicherung
Die jeweils neuen Tarife einer Anpassungsversicherung werden in einzelnen Verträgen festgelegt. Das bedeutet auf der einen Seite eine Erhöhung der Leistungen, auf der anderen Seite einen Verzicht des Versicherungskonzerns auf erneute Gesundheitsprüfungen.
Formal erhalten Kunden der PKV nach Vereinbarung einer Anpassungsversicherung regelmäßig neue Verträge, da in der Regel sowohl Leistungen als auch Beiträge verändert werden.