Zeitumstellung – Welche Folgen hat sie wirklich?
Zweimal im Jahr erfolgt in Europa eine Umstellung der Zeit. Das Vor- und Zurückstellen der Zeit um jeweils eine Stunde empfinden viele Menschen als störend. Insbesondere der gerade erlebte „Raub“ einer Stunde im Frühjahr ist für zahlreiche Menschen besonders unangenehm. Dass die Zeitumstellung nicht nur unangenehm, sondern geradezu gefährlich sein kann, führen insbesondere Gegner der Zeitumstellung immer wieder an. Dabei berufen Sie sich häufig auf medizinische Studien zu den Folgen der Zeitumstellung. Das Büro für Technikabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hat nun geprüft, welche Vor- und Nachteile die Zeitumstellung wirklich hat.
Vorteile gibt es nicht
Im Rahmen der Überprüfung untersuchte das TAB alle verfügbaren Studien im Zusammenhang mit der Zeitumstellung. Dabei kam es zu folgenden Ergebnissen:
- Die Zeitumstellung hat keinerlei erkennbare Vorteile. Die ursprünglich erhofften Energieeinsparungen und ökonomischen positiven Effekte sind marginal und fallen definitiv nicht ins Gewicht.
- Ob es unmittelbar nach der Zeitumstellung tatsächlich mehr Herzinfarkte und Autounfälle gibt, wie von Kritikern oft behauptet wird, konnte das TAB anhand der vorliegenden Studien nicht eindeutig bestätigen.
- Als erwiesen sieht der Bericht allerdings an, dass die Zeitumstellung die biologische Uhr vieler Menschen nachweislich beeinträchtigt. Und das nicht nur vorübergehend, sondern über den gesamten Zeitraum, in dem die Sommerzeit gilt. Das sei insbesondere bei Menschen der Fall, die ihre aktive Phase erst später im Tagesverlauf haben.
Finnische Studie belegt erhöhtes Schlaganfallrisiko
Eine gerade erst erschienen finnische Studie stellt laut n24 fest, dass das Schlaganfallrisiko nach der Zeitumstellung nachweislich ansteigt. Demnach steigt das Schlaganfallrisiko an den ersten beiden Tagen nach der Umstellung der Zeit um acht Prozent an. Bei Menschen über 65 Jahren sogar um 20 Prozent. Mit einem um 25 Prozent erhöhten Schlaganfallrisiko sind insbesondere Krebspatienten besonders gefährdet. Anders als viele frühere Studien gilt die Studie aufgrund der Zahl der untersuchten Patienten und des langen Untersuchungszeitraums von neun Jahren als belastbar.