Viele Deutsche treffen keine ausreichende Pflegevorsorge
Mit dem Pflegestärkungsgesetz II treten zum 1. Januar 2017 verschiedene Änderungen in Kraft. Dennoch beschäftigen sich nur wenige Deutsche mit dem Thema Pflege, das geht aus einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse TK hervor.
Änderungen der Pflegeversicherung sind weitgehend unbekannt
Die Änderungen, die zum Anfang des kommenden Jahres in der Pflegeversicherung vorgenommen werden, sind mehr als der Hälfte der Deutschen unbekannt. Laut TK gaben 51 Prozent der Befragten an, keinerlei Kenntnis über die Änderungen zu haben. 38 Prozent der Befragten haben schon einmal von dem Pflegestärkungsgesetz II gehört, lediglich 11 Prozent der Befragten haben sich aber bereits über die Änderungen informiert. Auch in Sachen Pflegevorsorge ergab sich ein ähnliches Bild: So haben sich vier von zehn Befragten noch nicht um eine Pflegevorsorge gekümmert. Mit zunehmendem Alter wächst jedoch das Interesse an einer privaten Vorsorge: Während bei den 18- bis 39-jährigen noch 61 Prozent angaben, sich nicht mit dem Thema befasst zu haben, waren es bei den über 60-jährigen nur 27 Prozent. Auch das Zusammenleben mit einem Partner beeinflusst offenbar das Vorsorgeverhalten, denn zwei Drittel aller Befragten, die in einer Beziehung leben, haben sich schon mit einer Vorsorge für den Pflegefall auseinandergesetzt. Bei den Singles sind es lediglich 53 Prozent.
Private Pflegevorsorge als Ergänzung ist sehr zu empfehlen
Die gesetzliche Pflegepflichtversicherung bietet eine Grundabsicherung für den Pflegefall. Die gesamten Kosten können über die gesetzliche Versicherung jedoch nicht gedeckt werden, so dass eine private Vorsorge sehr zu empfehlen ist. In der Umfrage gaben zwei Drittel der Befragten an, für die Unterbringung in einem Pflegeheim keine ausreichende Vorsorge getroffen zu haben, obwohl ihnen bewusst ist, dass die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten decken. Die meisten der Befragten gaben laut TK vor allem Kostengründe für die mangelnde Vorsorge an. Darüber hinaus geht nahezu jeder Zweite davon aus, Unterstützung durch Freunde und Familie zu erhalten, sofern es zu einer Pflegebedürftigkeit kommt.
GKV-Versicherte sind automatisch Mitglied der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung, haben aber die Möglichkeit, mit einer Zusatzversicherung die Leistungen aufzustocken. PKV-Versicherte sind über ihren Krankenvollversicherer in der Pflegeversicherung abgesichert. Auch hier stehen verschiedene Optionen für eine individuelle Absicherung zur Auswahl.