Versicherte befürworten Einführung von Gesundheitstarifen
Immer mehr Menschen befürworten Krankenkassentarife, bei denen gesundheitsbewusstes Verhalten belohnt wird. Eine Online-Umfrage der Prophet Germany GmbH ergab, dass 76 Prozent der Befragten Gesundheitstarifen positiv gegenüberstehen. 37 Prozent der Umfrageteilnehmer würden ihrer Krankenversicherung Daten von Fitness-Apps oder -Armbändern zur Verfügung stellen.
Gesunde Lebensweise sollte belohnt werden
Die Herausgabe der Daten wird jedoch nur unter der Voraussetzung befürwortet, dass die Krankenversicherungen verantwortungsvoll mit den Daten umgehen. Nach Angaben der Prophet Germany GmbH befürchten 63 Prozent aller Deutschen, die Bereitstellung der Daten könne zu Nachteilen führen oder in falsche Hände geraten. Die Bereitstellung der Daten sollte daher über den Hausarzt und erfolgen. Trotz der Bedenken stehen die Befragten der Datenübermittlung grundsätzlich positiv gegenüber. So sollten Versicherte mit einer gesunden Lebensweise nicht die Beiträge von Rauchern oder bei Übergewicht mittragen müssen.
Schwierige Abgrenzung von gesundem und ungesundem Verhalten
Die Prophet Germany GmbH geht davon aus, dass die Umfrage den Trend zu einem gesunden Leben und einer ausgewogenen Ernährung bestätigt. Versicherte mit einem entsprechenden Lebensstil denken, dass die Krankenkassen hier mit speziellen Boni arbeiten sollten und das gesundheits- und verantwortungsbewusste Verhalten entsprechend honorieren sollten. Dabei sei nach Ansicht des Prophet-Partners Felix Stöckle zunächst jedoch eine klare Definition, was gesunde Lebensweise bedeute, notwendig. Er betonte jedoch gleichzeitig, dass die Einführung von Gesundheitstarifen eine „“Entsolidarisierung“ des Krankenkassensystems bedeute. Die Vorteile von Versicherten, die sich gesund ernähren, straft auf der anderen Seite ungesund lebende Versicherte ab. Dadurch ergibt sich laut Stöckle ein „kaum zu lösendes Abgrenzungsproblem“. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hat sich auch die Bundesregierung für Bonusprogramme ausgesprochen. Zudem bestätigte die Regierung in der Antwort, dass das Solidarprinzip der Krankenversicherung durch die Gesundheitstarife nicht ausgehöhlt werde. Wichtig sei, dass gesetzliche und datenschutzrechtliche Regelungen eingehalten würden.