Infrarotlampe bei Schnupfen nicht empfehlenswert
Bei Schnupfen sollten Sie auf eine Infrarotlampe verzichten
Viele Menschen werden dieses Hausmittel noch kennen, weil bereits Oma oder Opa darauf schworen: Bei einer akuten Erkältung hilft eine Wärmebestrahlung mit der Infrarotlampe. Leider trifft dies nicht zu, wie Studien jüngeren Datums belegen. Im Gegenteil: Die Bestrahlung wirkt sich sogar nachteilig auf den Heilungsprozess aus.
Hitze lässt die gereizten Schleimhäute anschwellen
Denn die Hitze regt die Aktivität der Schleimhäute an. Dadurch wird insbesondere die Nase stärker durchblutet und das Organ schwillt zusätzlich an. Bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen oder einem heftigen Schnupfen wird das Riechorgan dadurch zusätzlich gereizt. Michael Deeg empfiehlt deswegen, im Krankheitsfall ein Nasenspray einzusetzen, das ein Abklingen der Schwellung ermöglicht. Deeg ist Sprecher des Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte.
Infrarotlampe macht in Einzelfällen dennoch Sinn
Die Infrarotlampe hat aber noch nicht gänzlich ausgedient. Wenn jemand unter chronischen Problemen mit den Nasennebenhöhlen leidet, kann eine Bestrahlungstherapie durchaus Sinn ergeben. Die Wärme stimuliert die Nasenschleimhaut zur verstärkten Durchblutung. Dadurch werden die körpereigenen Abwehrkräfte angeregt. Sie stellen bakterielle Eindringlinge rechtzeitig kalt und verhindern so eine Infektion.
Nase sollte frei von Schleim sein
Wichtig ist, dass bei einem Einsatz der Infrarotlampe die Nase frei von Schleim ist. Wenn sich beispielsweise grünlicher Nasenschleim zeigt, sollte man umgehend einen Facharzt aufsuchen. Er könnte von einer Sekundärinfektion herrühren, die mit Antibiotika behandelt werden muss. Ein Abstrich klärt, um welche Bakterienart es sich genau handelt.