Krankentagegeld Höhe
Ein Krankheitsfall oder ein Unfall kann jeden treffen. Für eine Kostenübernahme der notwendigen Behandlungskosten sorgt die Krankenversicherung. Die Behandlungskosten sind aber nicht die einzigen finanziellen Belastungen, zu denen es bei einer Krankheit kommen kann. Berufstätige müssen sich zusätzlich auch auf Einkommensverluste einstellen.
Das gilt für Selbstständige in noch höherem Maße als bei angestellten Arbeitnehmern. Angestellte erhalten im Krankheitsfall häufig noch eine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber. Anschließend bekommen gesetzlich krankenversicherte Arbeitnehmer zumindest das gesetzliche Krankengeld. Das gesetzliche Krankengeld ersetzt grundsätzlich jedoch immer nur einen Teil des regulären Einkommens. Entstehende Einkommenslücken sollten Arbeitnehmer und insbesondere Selbstständige mit einer zusätzlichen privaten Krankentagegeldversicherung schließen. Um eine angemessene Krankentagegeld Höhe zu berechnen, müssen einige Punkte berücksichtigt werden.
Krankentagegeld Höhe – wie viel ist genug?
Eine schwere Krankheit oder die Folgen eines Unfalls stellen für Betroffene und deren Angehörige eine große Belastung dar. Umso wichtiger ist es, dass in einer solchen Situation nicht auch noch finanzielle Engpässe für unnötige zusätzliche Belastungen sorgen. Wie viel Geld im Einzelfall notwendig ist, um Engpässe zu vermeiden, lässt sich nicht pauschal sagen. Grundsätzlich kommen vor allem zwei Varianten als sinnvolle Optionen in Frage:
- Das Krankentagegeld kompensiert Einkommensverluste in vollem Umfang – der Versicherte erhält auch im Krankheitsfall ein Einkommen in der gewohnten Höhe und muss keinerlei Einbußen hinnehmen.
- Das Krankentagegeld sichert alle notwendigen laufenden Kosten pro Monat des Versicherten ab – Der Versicherte kommt nicht in Zahlungsverzug, hat allerdings auch keinen finanziellen Spielraum für eventuelle Sonderausgaben.
In der Praxis liegt die Höhe des Krankentagegeldes üblicherweise zwischen diesen beiden Optionen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass je nach Personengruppe unterschiedliche Faktoren zu berücksichtigen sind, die einen zusätzlichen Einfluss auf die Berechnung der Höhe des Krankentagegeldes haben. Hinzu kommen auch Überlegungen, ob der Versicherungsnehmer über private Rücklagen verfügt, auf die er im Ernstfall zurückgreifen kann und möchte.
Krankentagegeld Höhe Arbeitnehmer
Gesetzlich krankenversicherte Arbeitnehmer erhalten im Krankheitsfall gegebenenfalls eine Lohnfortzahlung von ihrem Arbeitgeber. Spätestens ab dem 43. Krankheitstag bekommen sie stattdessen das gesetzliche Krankengeld der gesetzlichen Krankenkasse. Dessen Höhe beträgt 70 Prozent des regulären Bruttoeinkommens, höchstens jedoch 90 Prozent des Nettoeinkommens. Das Krankengeld wird für Einkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze gewährt. Einkommen oberhalb der Grenze wird nicht ersetzt. Ein privates Krankentagegeld kann die entstehende Einkommenslücke schließen. Zusammen mit dem gesetzlichen Krankengeld darf das Krankentagegeld jedoch das reguläre Einkommen nicht übersteigen.
Privatversicherte Arbeitnehmer können von ihrem Arbeitgeber ebenfalls für bis zu 42 Tage eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erhalten. Einen Anspruch auf gesetzlichen Krankengeld haben sie jedoch nicht. Sie müssen mit einer privaten Krankentagegeldversicherung ihre Einkommensverluste kompensieren. In den meisten privaten Krankenvollversicherungen ist daher bereits ein Krankentagegeld enthalten. Für das Krankentagegeld sollten Höhe und Zahlungsbeginn an die persönlichen Verhältnisse angepasst sein.
Krankentagegeld Höhe Selbstständige
Freiwillig gesetzlich krankenversicherte Selbstständige können wählen, ob sie ab dem 43. Krankheitstage gesetzliches Krankengeld erhalten möchten oder nicht. Dies kann eine sinnvolle Option sein. Kann der Versicherte jedoch die vollständigen Einkommensausfälle bis zum 43. Krankheitstag nicht aus anderen Mitteln überbrücken, ist eine ausschließlich private Absicherung häufig sinnvoller.
Für privatversicherte Selbstständige gilt im Grunde das Gleiche wir für privatversicherte Arbeitnehmer. Weil sie jedoch in keinem Fall eine Lohnfortzahlung oder ähnliches erhalten, sind sie unter Umständen auf einen früheren Zahlungsbeginn angewiesen. Auch die Höhe der Krankentagegeldversicherung kann aufgrund zusätzlicher laufender Kosten bei Selbstständigen oft deutlich höher ausfallen.
Krankentagegeld – Höhe berechnen
Die sinnvolle Höhe des Krankentagegeldes richtet sich maßgeblich danach:
- welche Kosten der Versicherte im Krankheitsfall decken muss
- Ob finanzielle Rücklagen zur Verfügung stehen
- Welche Ansprüche auf Leistungen wie Krankengeld oder Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber der Versicherungsnehmer hat
Eine sinnvolle Orientierung bei der Berechnung der Höhe des Krankentagegeldes lautet: Differenz aus regulärem Einkommen und eventuellen Bezügen geteilt durch 30.
Höhe Krankentagegeld – Einfluss auf Beiträge
Die Höhe des Krankentagegeldes hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Höhe der Beiträge. Gerade bei höherem Krankentagegeld gilt es daher oft Kompromisse zu machen und genau abzuwägen. Weitere Faktoren, die einen Einfluss auf die Höhe der Beiträge zur Krankentagegeldversicherung haben, sind:
- Gesundheitszustand bei Versicherungsabschluss und eventuell daraus abgeleitete Risikozuschläge
- Beitragsgestaltung des Versicherungsanbieters
Vergleichen und beraten lassen
Bei der Berechnung der optimalen Höhe des Krankentagegeldes bieten Krankentagegeldrechner eine große Hilfestellung. Vergleichsrechner für Versicherungstarife erleichtern die Wahl eines passenden Anbieters. Darüber ist gerade in komplexeren Fällen, in denen es um größere Einkommen geht, eine individuelle Beratung zu empfehlen.